ADRA Ortsgruppe Linz Hilft Kinder und Asylanten

ADRA Linz – Liebe deinen Nächsten, er*sie wohnt ganz in deiner Nähe

Hast du dich auch schon gefragt, wie das mit der Nächstenliebe funktionieren soll? Es geht doch eh allen gut. Da scheint es doch niemanden in meiner Umgebung wirklich schlecht zu gehen. Schade, da bleib ich wohl auf meiner Portion Nächstenliebe sitzen. Doch das ist eine ziemlich vertrackte Sache, das mit dem Schein. Denn zum einem ist der Schein der Wohlhabenden so hell, dass der Schatten der Armut nicht mehr sichtbar ist. Zum anderen scheint es nur für wenige Menschen erstrebenswert, sich selbst als bedürftig zu zeigen.

Da muss ich mich dann wohl ein wenig aus meinen eigenen, behüteten Wänden hinausbegeben und mich auf die Suche machen. Wie nah Armut und Bedürftigkeit liegen, lässt den Nächsten tatsächlich sprichwörtlich werden, denn er/sie lebt ganz in meiner Nähe. Wie ich mein Navigationssystem auf Nächstenliebe einstellen kann, möchte ich heute von Christiane Praxmarer erfahren. Sie ist die Leiterin der ADRA-Ortsgruppe Linz und sprüht vor Begeisterung, wenn sie über ihre Arbeit erzählt:

JD: Du und dein Team arbeiten in Linz mit einem Asylheim zusammen. Wie seid ihr mit den Menschen dort in Kontakt gekommen?

CP: Unser Kontakt besteht zu allen Asylheimen in Linz und ist bereits 2015 durch die Tätigkeiten meiner Vorgänger entstanden und wird seither gepflegt. Nachdem wir bedingt durch die Corona-Pandemie unsere Weihnachtspaket-Aktion in der bisherigen Form einstellen mussten, habe wir uns entschlossen, die Pakete 2022 den Kindern in diesen Heimen zu widmen. Ich bin sehr dankbar, dass mithilfe des Magistrats der Stadt Linz das sehr gut funktioniert hat.

JD: Wie ist es dir gelungen, hier einen Kontakt zur Stadt Linz zu knüpfen?

CP: Ganz einfach: Die Monika (Anm.: Teammitglied ADRA Linz) hat einfach zum Hörer gegriffen und angerufen. Menschen und auch Institutionen nehmen gerne Hilfe an.

JD: Ihr steht auch in Kontakt mit der Caritas in Linz und habt zu Weihnachten von Caritas betreute Kinder beschenkt. Was weißt du ganz konkret über die Situation dieser Kinder?

CP: Unser Kontakt mit diesen Kindern ist anonym, denn sie sind besonders schutzbedürftig. Sie befinden sich in Mutter-Kind-Heimen, wo sie vor Gewaltübergriffen abgeschirmt werden. Nachdem wir 2021 eine Weihnachtsaktion für diese Kinder organisiert hatten, haben wir letztes Jahr mit der Mobilen Familienhilfe der Caritas zusammengearbeitet und Kindern in sozial schwierigen Situationen Freude geschenkt. Ich war sehr berührt von einzelnen Briefen, die wir von den Kindern als Dank erhalten haben.

JD: Seit letztem Jahr begleitet ihr auch Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Wie siehst du hier aktuell die Situation?

CP: Es wird schwieriger. Zum einen sehen die Menschen ihre Hoffnung auf Rückkehr in die Ukraine schwinden. Zum anderen wird es immer schwieriger, Wohnung und Arbeitsstellen für die Betroffenen zu finden, da in Linz generell sehr viele Flüchtlinge stationiert sind. Bei älteren Menschen sehen wir oft das Problem, dass sie sich altersbedingt sehr schwertun, trotz Sprachkursen die Sprache zu erlernen. Es freut mich aber, dass die staatliche Finanzierung für die nächsten Jahre gesichert ist.

JD: Was sind deine Visionen für die Zukunft?

CP: Gerne würden mein Team und ich mehr im Bereich Bildung tun. Gemeinsam mit dem österreichischen Hilfswerk prüfen wir dzt. Möglichkeiten, wie wir speziell Erwachsene mit Sprachkursen begleiten können. Hier sind aber noch einige Dinge offen, wenngleich ich mich sehr freue, dass es schon erste qualifizierte Helfer gibt. Wichtig ist mir, dass wir jene Hilfe leisten, die Menschen zur Selbsthilfe anleitet.

JD: Ihr habt ja eine ganze Menge vor. Ist das jetzt alles oder …

CP: …Ja und nicht zuletzt sind wir gerade in Vorbereitung für ein zweiwöchiges Sommercamp für ukrainische Kinder, welchen wir hier in Österreich im Sommer ein friedvolles Zusammensein ermöglichen wollen. Wir haben bereits einen wunderschönen Lagerplatz für die Kinderfreizeit gefunden und sind gerade dabei, die Aktivitäten und die Finanzierung zu planen. Wir freuen uns schon sehr darauf, 20 Kindern, die direkt aus verschiedenen betroffenen Städten in der Ukraine kommen, eine besondere Zeit in unserer wunderbaren Natur im Mühlviertel schenken zu dürfen. Unser Team steht schon fast zur Gänze, wir suchen aber noch eine/n Leiter*in für diese Aktivität.

JD: Das heißt eure Nächstenliebe richtet sich auch an Nächste in der Ferne. Liebe Christiane, danke, dass du mir Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten der Nächstenliebe gegeben hast. Ich wünsche eurem Team viel Freude und reichlich Gottes Segen.

Christiane Praxmarer

Christiane Praxmarer ist seit 3 Jahren leidenschaftlich für ADRA tätig. Sie ist 66 Jahre alt, war früher im Kinderbildungs- und Gesundheitsbereich sowie in der Krankenseelsorge tätig. In ihrer Freizeit findet sie Entspannung beim Lesen und Wandern, sehr gerne im schönen Salzkammergut. Ihr Leitgedanke ist, die Liebe Christi weiterzugeben.

Wenn auch du dich für die Freiwilligen-Arbeit bei ADRA interessierst, melde dich bitte bei uns. Hier erfährst du mehr. Oder informiere dich über unseren vielen Initiativen in Österreich, die dringend deine Unterstützung benötigen.

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