Fiji – Biogasanlage bringt Energie in zerstörte Haushalte

Der Bericht basiert auf einem Reisebericht von Marcel Wagner, Mai 2023

2016 zerstörte ein Hurrikan die Insel Koro, eine der Hauptinseln von Fiji. ADRA Österreich leistet seit damals Wiederaufbauhilfe, die sich vor allem auf alternative Agrarmethoden und klimaneutrale Energiegewinnung konzentriert. Im Mai 2023 besuchte Marcel Wagner für ein Projekt-Review die Insel und leitete ein Team hinsichtlich des Baus einer autonomen Biogas-Anlage an.
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Einfache Bauweise

Wie du unserer Bilderfolge entnehmen kannst, ist die Bauweise einer Biogas-Anlage denkbar einfach. Mit einem Volumen von 6 qm wird der Zylinder in einer ca. 1,5 tiefen Grube errichtet, die nach Fertigstellung wieder zugeschüttet wird, um durch das Erdreich ausreichende Stabilisierung gegen den im Innenbereich entstehenden Druck zu bilden. Dieser ist mit 1/2 bar relativ gering und entsteht durch natürliche Vergärung von menschlichen und tierischen Fäkalien. Da die Anlieferung von Beton auf die im Pazifik gelegene Insel – sie ist ca. 2.000 km von Australien entfernt – sehr teuer ist, wird ein alternatives Gemisch aus lokal vorhandenen Ressourcen verwendet. Neben den Ziegelsteinen werden lediglich Gummischläuche benötigt, die das Gas in die Haushalte transportieren. Die Gesamtkosten für eine Anlage belaufen sich auf ca. 2.500 EUR. Dies rechnet sich aber innerhalb weniger Jahre, da die importierten Gaszylinder überaus teuer sind.

Energie für 3 Haushalte

Die Kleinanlage produziert ausreichend Gas für ca. drei Haushalte und kann einfach unter Mitarbeit der Bewohner errichtet werden. Sie ermöglicht, dass die Familien von den recht hohen Gaspreisen autonom werden. Trotzdem ist es für sie nicht leicht, für die Kosten aufzukommen. Dies gelingt über die auch auf den Fijis etablierten Sparvereine: Ein Zusammenschluss von vielen kleinen privaten Sparern erlaubt es, dass Geldmittel für die Errichtung von Anlagen zur Verfügung gestellt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Familien aus der Gasanlage auch tatsächlich ein Einkommen erzielen, damit sie den Sparvereinen das Kapital zurückzahlen können. Der Aufbau von Imbissstuben, Bäckereien oder gasbetrieben Kühlzonen stellen mögliche Geschäftsmodelle dar.

Know-how-Transfer

ADRA Österreich leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Dazu ist es wichtig, dass Wissen innerhalb der Bevölkerung weitergeben wird und die Menschen lernen, vom vermittelten Know-how direkt zu profitieren. Auf Koro geschieht dies in Zusammenarbeit mit der dort ansässigen Hochschule. Unsere Bilder zeigen, den Besuch der Student*innen, die aufmerksam den praktischen Ausführungen folgen. Zuvor konnten sie bereits im Rahmen eins Spezialvortrags von Marcel Wagner Einblick in den theoretischen Aufbau verschiedener Anlagen gewinnen.

Wir bei ADRA achten darauf, dass Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen können, das von Nachhaltigkeit und Autonomie geprägt ist. Danke, dass du uns dabei hilfst, Begünstigten nicht nur Wissen, sondern auch Nächstenliebe zur vermitteln.

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