Hilfe für Vertriebene: ADRA startet Nothilfeprojekt in Armenien

Hilfe für Vertriebene: ADRA startet Nothilfeprojekt in Armenien für Bergkarabach

Hilfe für Vertriebene aus Bergkarabach: ADRA startet Nothilfeprojekt in Armenien

Die Welt blickt derzeit mit Sorge auf die tragische Situation in Nagorno-Karabach, wo nach einer 9-monatigen Blockade und einer schweren humanitären Krise erneut die Waffen sprechen. Im Zuge der jüngsten Militäroperation und Raketenangriffe wurden mindestens 200 Menschen getötet und 400 weitere verletzt. Die Lage in der Region verschlechtert sich zusehends, und die betroffenen Menschen sehen sich vor dem Nichts. In dieser Zeit der Verzweiflung und Not ergreift ADRA Armenien entschlossene Maßnahmen, um den Vertriebenen in Armenien zu helfen.

Die Dringlichkeit des Nothilfeprojekts
Am 19. September 2023 griff Aserbaidschan Bergkarabach entlang der Grenze zwischen den beiden Gebieten mit Raketen, Artillerie und Luftangriffen an. Nach anhaltenden Angriffen einigten sich die Parteien auf einen vorübergehenden Waffenstillstand, der russische Friedenstruppen zur Evakuierung und Versorgung der betroffenen Menschen einsetzte. Trotzdem sind derzeit mehr als 100.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben und stehen vor einer ungewissen Zukunft. Viele von ihnen sind bereits doppelt vertrieben, da sie bereits im Jahr 2020 ihre Häuser verloren hatten.

Die Not ist unermesslich, und die betroffenen Menschen haben sowohl physisch als auch psychisch schwer gelitten. Die Regierung von Armenien kann nur etwa 40.000 Menschen aufnehmen, was bedeutet, dass die verbleibenden Vertriebenen dringend auf Unterstützung angewiesen sind.

Das Schicksal der Betroffenen
Nina Sargsyan, 65 Jahre alt, eine ehemalige Lehrerin aus dem Dorf Khramort, kann ihre Tränen nicht zurückhalten. Sie wurde in ihrem Leben dreimal vertrieben: einmal 1992, 2020 und jetzt 2023. „Das ist zu viel für eine Familie, das alles durchzumachen. Wir trauern um den Verlust unserer Häuser, aber wir trauern auch um das Leben vieler junger Menschen. Mein Neffe war unter den Menschen in der Nähe des letzten Kraftstofflagers, das explodierte. Wir wissen nicht einmal, ob er gerettet wurde oder gestorben ist. In Stepanakert gibt es nicht genug Ärzte und Medikamente. Alle Straßen nach Armenien sind blockiert, und wir mussten 98 km in 27 Stunden fahren, um hierher zu kommen. Wir haben keinen Ort mehr, an den wir gehen können. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringen wird… Das wünsche ich nicht einmal meinen Feinden…“, sagt Nina.

Ruben Gabrielyan (50) musste sein Zuhause im Dorf Noragyugh verlassen. Er ließ sein großes Haus zurück, in dem er mit 6 anderen Familienmitgliedern lebte. Seine Hauptbeschäftigung war die Landwirtschaft. Er hatte einen großen Garten mit Obstbäumen, Granatäpfeln, Aprikosen, Feigen, Goldcrest, Äpfeln und anderen. Er hatte Dutzende von Tieren, die er pflegte. Ruben hat eine medizinische Vorerkrankung und muss einmal im Monat zum Arzt, um seine Medikamente zu erhalten. In den letzten Monaten in der Blockade hat er keine Medikamente erhalten, aber jetzt muss er ärztlich betreut werde, zudem ist er Alleinverdiener seiner Familie. Ruben ging ein Stück von uns weg und versuchte, seine Emotionen und Tränen zu verbergen, während sein Sohn ein Video von ihrem Gewächshaus und dem zurückgelassenen Zuhause zeigte. „Mein Vater hat alles mit seinen eigenen Händen gebaut“, sagte der Sohn.

Das Nothilfeprojekt von ADRA
Um den Menschen in dieser verzweifelten Lage zu helfen, hat ADRA Armenien ein Nothilfeprojekt ins Leben gerufen. Das Projekt startete am 1. Oktober 2023 und hat eine Laufzeit von 1,5 Monaten. Es konzentriert sich auf die Bereiche Ernährungssicherheit, Unterkunft und Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH).
Das Projekt wird in einer ersten Phase 300 Haushalte erreichen, wobei die durchschnittliche Haushaltsgröße bei 5 Personen liegt. Insgesamt werden 1.500 Einzelpersonen von diesem Nothilfeprojekt profitieren. Die Auswahlkriterien für die Begünstigten werden angesichts der allgemeinen Notlage breit gefasst sein, wobei vorrangig bedürftige Gruppen in einer späteren Phase gezielt angesprochen werden. ADRA plant die Verteilung von 400 Lebensmittelkits, wobei die genauen Inhalte noch bekannt gegeben werden. 

Zur Projektseite kommst du über folgenden Link.

Schlussgedanken
Die Situation in Nagorno-Karabach erfordert dringende Maßnahmen, um den Menschen in dieser schweren Zeit zu helfen. Das Nothilfeprojekt von ADRA in Armenien ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um die Not der Vertriebenen zu lindern. Deine finanzielle Unterstützung ist erforderlich, um die Bedürfnisse derjenigen zu decken, die von dieser humanitären Krise betroffen sind. Gemeinsam können wir Hoffnung und Unterstützung in einer Zeit der Verzweiflung biete

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