Sommercamp Klopeinersee 2 2023

ADRA Sommercamps – eine Initiative, die Brücken schlägt

Zum Welttag des Kindes, am 20. September, wollen wir euch einen finalen Bericht über das große ADRA-Kinderprojekt 2023 geben. Die ADRA Sommercamp“ hatte das klare Ziel, 150 Kinder aus der Ukraine, die von den Belastungen des Krieges betroffen waren, eine Auszeit zu bieten und ihnen die Möglichkeit zu geben, zwei Wochen lang in Österreich Natur und Freizeit zu genießen. Unsere Ziele wurden nicht nur erfüllt, wir selbst haben wunderschöne Erinnerungen an die Zeit mit den Kindern, die zwischenzeitlich wieder in die Ukraine zurückgekehrt sind und dort in täglichen Alltag meistern.

Das Hauptziel bestand darin, den Kindern eine Erholungspause zu ermöglichen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich von den traumatischen Erfahrungen des Krieges zu erholen. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen ADRA Österreich und ADRA Ukraine wurde sichergestellt, dass die Auswahl der Kinder nach klaren Kriterien erfolgte, darunter Alter, soziale Situation der Eltern, Wohnsituation in kriegsgeprägten Gebieten und die Fähigkeit, zwei Wochen ohne Eltern zu verbringen.

Projektvorbereitung

  • Vorbereitung der Standorte
  • Vorbereitung der Leiter
  • Vorbereitung der Eltern/Kinder

Projektorganisation

Die Projektorganisation wurde in Abstimmung zwischen ADRA Österreich und ADRA Ukraine gestaltet, wobei die Auswahl der Kinder durch die Schwesterorganisation in der Ukraine erfolgte. Die Kinder wurden nach strengen Kriterien ausgewählt, um sicherzustellen, dass diejenigen, die die Erholung am meisten benötigten, die Möglichkeit erhielten, am Camp teilzunehmen. Die Organisation umfasste fünf Camps an verschiedenen malerischen Standorten in Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und Vorarlberg. Qualifizierte Leiter*innen wurden rekrutiert, um die Kinder während des Camps zu betreuen, wobei die Begleiter*innen aus der Ukraine und Österreich stammten.

Projektprogramm

Das Camp-Programm bot den Kindern eine vielfältige Auswahl an Aktivitäten. Neben speziellen Aktivitäten wie Seilbrückenbau, Bauernhofbesuchen, Klettern und Baden wurden täglich geführte Aktivitäten in den Bereichen Sport, Basteln und Spiel angeboten. Ein Slow-Down-Programm zwischen Abendessen und Nachtruhe schuf eine entspannte Atmosphäre und umfasste Aktivitäten wie Fackelwanderungen, Lagerfeuer und bunte Abende. Das Tagesprogramm war durch strukturierte Zeitpläne gekennzeichnet, um den Kindern eine gewisse Regelmäßigkeit und Sicherheit zu bieten.

Verantwortlichkeiten

Die Projektleitung lag in den Händen von Mag. Jürgen Dostal, der umfangreiche Erfahrung im Projektmanagement sowie in der Kinderarbeit hat. Die Campleiter*innen sind erfahrene Pädagog*innen oder Personen mit Kindererfahrung. Die Kinderbetreuung wurde von einer ausgewogenen Mischung aus ukrainischen Begleiter*innen, die an pädagogischen Akademien studierten und über Sprachkenntnisse verfügen, sowie österreichischen Helfer*innen mit pädagogischem Hintergrund sichergestellt. Alle Beteiligten arbeiteten ehrenamtlich.

Unterstützung und Betreuung der Kinder

Um sicherzustellen, dass die Kinder während des Camps angemessen betreut wurden, erhielten die Campleiter*innen eine spezielle Schulung im Umgang mit traumatischen Erfahrungen. Ein ärztliches Nottelefon mit qualifizierten Kinderärzten*innen wurde ebenfalls bereitgestellt, um im Falle von medizinischen Notfällen angemessen reagieren zu können bzw. wurden die Kinder von medizinisch ausgebildetem Personal begleitet.

Wir sind froh, dass es keine Notfälle gab und alle Kinder wieder wohlbehalten in ihrer Heimat angekommen sind.

Projekterfolge und Ausblick

Das ADRA Sommercamp bot den teilnehmenden Kindern aus der Ukraine eine einzigartige Gelegenheit zur Erholung und Erleichterung von den Auswirkungen des Krieges. Durch die erfolgreiche Umsetzung des Projekts wurde nicht nur den Kindern, sondern auch den beteiligten Helfer*innen eine bedeutungsvolle Erfahrung geboten. Die enge Zusammenarbeit zwischen ADRA Österreich und ADRA Ukraine war entscheidend für den Erfolg des Projekts. Die erzielten Ergebnisse legen nahe, dass solche Initiativen dazu beitragen können, Kindern in schwierigen Situationen Hoffnung und positive Erlebnisse zu bieten.

Der Abschluss dieses Projekts markiert nicht nur einen erfolgreichen Meilenstein, sondern bietet auch die Möglichkeit, zukünftige ähnliche Initiativen zu planen und umzusetzen, um weiterhin benachteiligten Kindern Unterstützung und Erholung zu bieten.

1.     Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?

Das Projekt „ADRA Sommercamp für Kinder aus der Ukraine“ erfüllt einen wichtigen gesellschaftspolitischen Zweck, indem es mehrere Aspekte anspricht und positive Auswirkungen auf die beteiligten Gemeinschaften und die Gesellschaft insgesamt hat:

  • Förderung der Integration und Völkerverständigung: Das Projekt trägt dazu bei, eine Brücke zwischen verschiedenen Ländern und Kulturen zu schlagen, indem es Kindern aus der Ukraine die Möglichkeit bietet, positive Erfahrungen in Österreich zu sammeln. Dies fördert das Verständnis, die Toleranz und den Austausch zwischen verschiedenen Gesellschaften und hilft, Vorurteile abzubauen.
  • Unterstützung von traumatisierten Kindern: Durch die Erholungs- und Regenerationsmöglichkeiten des Camps bietet das Projekt traumatisierten Kindern aus Kriegsgebieten die Chance, ihre seelischen Wunden zu heilen und sich von den Belastungen des Konflikts zu erholen. Dies trägt zur psychischen Gesundheit und dem Wohlbefinden der betroffenen Kinder bei.
  • Soziale Integration und Stärkung: Das Projekt ermöglicht es den Kindern, sich in einer sicheren und unterstützenden Umgebung zu entfalten. Durch die verschiedenen Aktivitäten und die Zusammenarbeit mit Gleichaltrigen und Betreuer*innen können sie soziale Kompetenzen entwickeln, Selbstvertrauen aufbauen und ihre persönliche Resilienz stärken.
  • Bildung und Förderung von Zukunftsperspektiven: Das Camp bietet den Kindern die Gelegenheit, neue Fähigkeiten und Interessen zu entdecken. Dies kann ihre Bildungs- und Berufsperspektiven erweitern und langfristige Integration in die Gesellschaft bewirken.
  • Förderung des ehrenamtlichen Engagements: Das Projekt involviert qualifizierte und engagierte Freiwillige, die ihre Zeit und Fähigkeiten einbringen, um den Kindern eine positive Erfahrung zu bieten. Dies fördert das Bewusstsein für ehrenamtliches Engagement und zeigt, wie Menschen in der Gesellschaft aktiv Verantwortung übernehmen können.
  • Schaffung eines positiven Leitbilds: Das Projekt setzt ein positives Leitbild für humanitäre und gesellschaftliche Bemühungen. Es zeigt, wie Organisationen und Gemeinschaften zusammenarbeiten können, um benachteiligten Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen und gleichzeitig menschliche Werte wie Empathie, Solidarität und Mitgefühl zu fördern.

Insgesamt trägt das Projekt „ADRA Sommercamp für Kinder aus der Ukraine“ dazu bei, gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden, das Bewusstsein für die Bedürfnisse benachteiligter Kinder zu schärfen und die Ideale von Mitmenschlichkeit und Unterstützung in der Gesellschaft zu stärken.

2.     Reaktionen zu diesem Projekt

Die Reaktionen auf das Projekt „ADRA Sommercamp für Kinder aus der Ukraine“ waren überwiegend positiv und ermutigend. Sowohl innerhalb der beteiligten Gemeinschaften als auch in der breiteren Gesellschaft gab es verschiedene Reaktionen:

Eltern und Familien der teilnehmenden Kinder: Die Eltern und Familien der teilnehmenden Kinder zeigten große Dankbarkeit und Freude darüber, dass ihre Kinder die Möglichkeit hatten, an diesem Sommercamp teilzunehmen. Die positive Veränderung im Verhalten und Wohlbefinden der Kinder nach dem Camp wurde als deutliches Zeichen für den Erfolg des Projekts angesehen. 

„Thank you for your care, attention and good attitude.” Carolina, Mutter

Teilnehmende Kinder: Fast alle Kinder reagierten sehr positiv auf das Camp. Sie genossen die neuen Erfahrungen, die Aktivitäten und die Gelegenheit, neue Freundschaften zu schließen. Viele berichteten von gestärktem Selbstvertrauen und positiven Erlebnissen, die ihre Sicht auf die Welt verändert haben.

Ihr habt mich durchatmen lassen, ich konnte meine Ängste und negativen Gedanken losgelassen und mich hier und jetzt glücklich fühlen. Nicht irgendwann, wenn der Krieg vorbei ist, sondern jetzt. Ich danke euch dafür.“ Mischa, 11 Jahre alt, Teilnehmer am Camp in Schwarzenberg

Freiwillige Helfer*innen: Die Freiwilligen, die das Camp betreuten, waren beeindruckt von der positiven Wirkung, die ihre Arbeit auf die Kinder hatte. Sie fühlten sich erfüllt und motiviert, einen Beitrag zur positiven Entwicklung der Kinder zu leisten. Es gab aber auch die ein oder andere Herausforderung zu meistern. Bei einem Camp in Kärnten wurde durch ein Unwetter ein Versammlungszelt verwüstet, welches aber mit Hilfe der Feuerwehr Großteils wieder aufgerichtet werden konnte. Ein weiteres Unwetter machte die Freiflächen der Location durch Verschlammung so unbrauchbar, dass kurzfristig eine neue Unterkunft gefunden werden mußte.  Die Möglichkeit, den Kindern Freude zu bereiten und ihnen in schwierigen Zeiten zu helfen, wurde von den Freiwilligen als lohnend und bereichernd empfunden.

We are grateful to you and everyone who organized the camp in Strobl, so that everything worked out on the highest level. Children are very happy, parents are grateful and impressed, that you took care about kids in the war.” Tatiana aus Odessa, Helferin am Camp in Strobl

Lokale Gemeinschaften: Die lokalen Gemeinschaften, in denen die Camps stattfanden, zeigten überwiegend Interesse und Unterstützung für das Projekt. Die Tatsache, dass solche Aktivitäten in der Region stattfanden, trug zur Sensibilisierung für die Bedürfnisse von benachteiligten Kindern bei und förderte das Gemeinschaftsgefühl. Bei einem Camp gab es eine Anrainerbeschwerde wegen Kinderlärm, die durch professionelles Beschwerdemanagement aber in der Griff bekommen werden konnte.

Medien und Öffentlichkeit: Das Projekt erregte Aufmerksamkeit in den Medien und in der Öffentlichkeit. Die Berichterstattung über das Camp und die positiven Auswirkungen auf die Kinder trug dazu bei, das Bewusstsein für die Situation von Kindern in Konfliktgebieten zu schärfen und die Bedeutung humanitärer Initiativen hervorzuheben. Eine Auswahl an Medienberichten liegt bei.

Sponsoren und Unterstützer: Diejenigen, die das Projekt finanziell unterstützt haben, waren erfreut über den Erfolg und die positiven Auswirkungen, die durch ihre Hilfe erzielt wurden. Sie sahen, wie ihre Unterstützung direkte Veränderungen im Leben der Kinder bewirkt hatte.

Insgesamt spiegeln die Reaktionen auf das Projekt die Bedeutung und den positiven Einfluss wider, den das Sommercamp auf die teilnehmenden Kinder, die Freiwilligen und die Gemeinschaften hatte. Die Anerkennung der erzielten Ergebnisse bestärkte die Beteiligten in ihrem Engagement für ähnliche Initiativen in der Zukunft.

Beeindruckend war auch die große Welle der Hilfsbereitschaft von Konzernen und lokalen Unternehmen, die das Ferienlager für ukrainische Kriegskinder großzügig unterstützt haben: Hofer, Rewe, DM, Lidl, FF Rückersdorf, Biobauernhof Saat&Tat, Vogelpark Turnersee, ALFI-Busreisen Ulrike Galsterer, Aktivzentrum Bregenzerwald, Inatura Museum Dornbirn, Wasserrettung Bregenz, Family Alpakas Sittersdorf, Aussichtsturm Pyramidenkogel, Minimundus GmbH, Burg Hochosterwitz, Petzen Bergbahnen GmbH, Öffentliches Strandbad Klopeiner See Nord und der Österreichische Agrarverlag und viele mehr.

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