Frau mit aus alten Saris handgenähter Fussmatte

ADRA Patennews aus Indien

Liebe Paten,

mit großer Freude und Dankbarkeit informieren wir Euch  über  unsere Projektregion in Tamil Nadu/Indien. Deine großzügige Unterstützung trägt dazu bei, dass die Menschen hier ihre Fähigkeiten stärken, kleine Unternehmen starten und ihre Kinder schulisch besser fördern.

Anfang dieses Jahres konnte ADRA Österreichs Leiter Marcel Wagner wieder Tamil Nadu besuchen und wir wollen die bewegendsten Eindrücke mit Dir teilen:

Herzlich willkommen!

Bei unserer Ankunft wurden wir feierlich mit Blumengirlanden und Tänzen begrüßt. Die Kinder führten uns traditionelle Tänze vor und die Dorfgemeinschaft bereitete uns einen besonders herzlichen Empfang. Jugendliche machen große Schritte Besonders stolz waren wir auch auf unsere jungen Schülerinnen und Schüler, die die Schule erfolgreich abgeschlossen haben und erste Berufsausbildungen beginnen konnten.

Veraya und Ragu lernen nun die Reparatur von Motorrädern und Rollern und träumen von der eigenen kleinen Werkstatt, mit der sie zukünftig ihre Familien unterstützen können.

Starke Frauen machen Fortschritte

Besonders berührend waren die Gespräche mit einer der von uns ins Leben gerufenen Frauengruppen. Sumati berichtete stolz, dass sie ihren Nachbar:innen geholfen hat, die Krankenversicherungskarte (ähnlich unserer eCard) der Regierung zu beantragen – jetzt haben alle Dorfbewohner Zugang zu kostenloser staatlicher medizinischer Versorgung.
Die Gruppe hat auch dafür gekämpft, dass das Dorf endlich eine ordentliche Regenentwässerung bekommt und dass es jetzt zwei Wasserpumpen gibt.

Chitra erzählte uns begeistert, dass sie mit der Dorfgemeinschaft an einer Gemeindesitzung teilnahm, um sich für das Thema Wasserversorgung einzusetzen. Das Ergebnis? Endlich trockene Straßen auch nach starkem Regen!

Neue Einkommensquellen & Selbsthilfe-
gruppen

Besonders gefreut hat uns die Begegnung mit Rama und Kuma. Mit Hilfe des Projekts konnten sie ein behinderten-gerechtes Motorrad anschaffen. Nun ist Rama mobil und hat vor einem Jahr begonnen, stabile Arbeitstaschen zu flechten – diese sind bei den Arbeitern auf den Yasminfeldern so beliebt, dass Bestellungen sogar aus benachbarten Dörfern kommen.

Und Buongothai, die früher die Schule abbrechen musste, ist jetzt die erste Schülerin aus dem Dorf, die das Gymnasium
abgeschlossen hat. Sie studiert seit einem Jahr an der Universität Betriebswirtschaft. Auch ihre Schwester steht kurz vor der Matura und möchte ebenso studieren. Ihre Eltern arbeiten hart in den Yasmingärten, damit sie ihren Töchtern diesen
Traum von einem besseren Leben erfüllen können.

Verbesserung der Lebensumstände

Die Schulbildung der Kinder hat sich deutlich verbessert – die Anwesenheitsrate ist von 65 % auf 85 % gestiegen. In der Schule gibt es jetzt digitale Tafeln, was das Lernen sehr erleichtert. Die Lehrer:innen berichteten uns begeistert, dass die Kinder viel besser vorbereitet sind und auch die Eltern mehr Interesse am Thema Schulbildung zeigen.

Besuch beim Panchayat-Büro

Gute Kontakte zur Regionalverwaltung zu pflegen ist für den Projekterfolg sehr wichtig. Die Verwaltungsmitarbeiterin betonte, dass ADRA die erste NGO ist, die in diesem Dorf arbeitet und dass sie sich sehr über die Unterstützung freuen. Sie erwähnte auch, dass sie unser Projektdorf sehr passend findet, aber auch gern andere Dorfgemeinschaften dabei
hätte. Wir möchten gerne mit Deiner Unterstützung diese wichtige Projektarbeit künftig ausweiten. Unsere Projekt-Mitarbeiterin berichtete auch über zwei große Veränderungen durch die Arbeit von ADRA:

• Die Frauen sprechen mehr und äußern ihre Bedürfnisse öffentlich,
• Die Leute fassen Vertrauen und kommen zur Panchayat-Verwaltung, um ihre Anliegen zu besprechen.

Die Verwaltungsmitarbeiterin freut sich sehr über unsere Mitarbeiter:innen und die konstruktive Zusammenarbeit.

Übrigens bedeutet der Begriff Panchayat aus dem Hindi „Fünf führende Männer“ – ein traditioneller Rat, der schon von Mahatma Gandhi als Modell der Selbstverwaltung eingeführt wurde. Die Idee: dass die Entscheidungsprozesse aus der Basis heraus nach oben gehen.

Anbei möchte ich noch zwei weitere Beispiele anfügen, die zeigen, wie Menschen den Weg in ein eigenständiges Leben finden:

Dhipika mit Down-Syndrom

Besonders berührend war der Besuch bei einer Mutter mit ihrer Tochter Dhipika, die das Down-Syndrom hat. Dhipika ist mittlerweile acht Jahre alt und darf zur Schule gehen, nachdem unser Team ihr dort einen Platz organisiert hat. Sie ist gut integriert, kann bereits laufen und auch schon ein wenig sprechen. Vor dem Projekt war sie zu Hause versteckt und vom gesellschaftlichen Leben der anderen Kinder ausgeschlossen. Durch ADRAs Einsatz erhielt die Mutter auch ihren Behindertenausweis und bezieht nun monatlich 2.000 INR (rund 20 EUR) staatliche Unterstützung.

Parimala kämpft sich zurück ins Leben

Parimala ist alleinerziehend mit zwei Töchtern. Aufgrund einer schweren Herzoperation hatten die Krankenhauskosten ihre Ersparnisse völlig aufgezehrt. Jeden Monat zahlte sie mindestens 2.000 INR für Nachuntersuchungen, bis unser Projektteam ihr beim Antrag auf die Krankenversicherungskarte half. Diese Kosten fallen jetzt weg und werden
vom Staat getragen. Zudem bekam sie von ADRA eine Nähmaschine und kann nun zu Hause Geld verdienen. Ihre Töchter helfen ihr dabei, indem sie ebenfalls nähen. Sie haben unter anderem begonnen, kleine Teppiche aus alten Saris zu knüpfen und verkaufen sie für 200 INR pro Stück. Parimala erhielt auch eine Ziege aus dem Projekt und sie
beantragte beim staatlichen Frauenförderungsfonds monatlich weitere 1.000 INR. Parimals Ernährung hat sich verbessert: Statt nur zwei Mahlzeiten ohne Gemüse gibt es jetzt auch Reis und etwas Gemüse – genau das, was der Arzt ihr geraten hatte. Beide Töchter haben auch dank Parimalas Motivation und Unterstützung ihre Schulbildung abge-
schlossen.

Du siehst: Dein Beitrag bewirkt echte und nachhaltige Veränderungen. Die Frauen und Männer in Thirukandalam nutzen ihre im Rahmen des Projektes erlernten Fähigkeiten, um ihre Familien besser zu versorgen. Die Kinder lernen mehr und haben bessere Perspektiven. Die ganze Dorfgemeinschaft ist motiviert, ihre Zukunft selbst zu gestalten.

Wir danken Dir von Herzen, dass Du das möglich machst! Dein Engagement hilft diesen Menschen, aufzublühen.

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