Reisen mit leichtem Gepäck: Die Vorteile des Minimalismus auf Projektreisen
Von den einen werde ich belächelt von anderen bestaunt, wenn ich sage, dass ich alle meine Projektreisen nur mit Handgepäck mache. Wie ist es möglich, nur mit einem kleinen Rucksack für 2 Wochen zu verreisen? Wenn ich sehe, mit welch großen Koffern die Touristen zum Check-in anstehen, stelle ich mir oft die umgekehrte Frage. Meine Projektbesuche stellen andere Anforderungen an mein Reisegepäck, als wenn ich zwei Wochen irgendwo in einem Hotel und mit Ausflügen meinen Urlaub genieße. Der Hauptunterschied ist, dass ich meist zwei oder drei Mal umsteigen muss, bis ich in unserem Projektbüro angekommen bin. Von dort geht es dann mit einem Geländewagen ins Projektgebiet. Eine Reise dauert im Durchschnitt 1,5 bis 2 Tage. Das Risiko, dass aufgegebenes Gepäck nicht ankommt, ist groß. Da ich meist am nächsten Tag weiterreise, würde ich mein verspätetes Reisegepäck erst bei meiner Rückreise erhalten. Hin und wieder kommt es vor, dass ich durch Verspätungen einen Anschlussflug verpasse und dann kurzfristig einen anderen Flug buch muss, bin ich mit aufgegebenem Gepäck nicht sehr flexibel. Angenommen mein Gepäck kommt an, dann wird die Weiterreise mühsam mit mehreren Gepäckstücken. Auch ist die Wartezeit am Förderband bei der Gepäckausgabe oft sehr lang. Da kann es schnell passieren, dass ich eine Stunde verliere, in bestimmten Ländern ist es weit mehr, wenn ein Zöllner mich rausfischt und meine Gepäckstücke durchsucht. Gewöhnlich bleiben wir bei den Projektbesuchen eine oder zwei Nächte an einem Ort, das bedeutet, je mehr Gepäck ich habe, desto mehr bin ich am Ein- und Ausräumen. Die Vorteile von wenig Gepäck überwiegt. Der einzige Nachteil ist, dass ich die reduzierte Anzahl Kleidungstücke hin und wieder waschen muss. Da ich meist in tropischen oder subtropischen Gegenden unterwegs bin, trocknen die Kleider über Nacht. Wenn es nicht trocknet, ist es so warm und feucht, dass sich eine nicht ganz trockene Hose oder ein T-Shirt auf der Haut angenehm kühl anfühlt.
Das Packen meines Rucksacks braucht etwas Übung und das Wissen, was mich auf der Reise erwartet, ist wichtig. So kann ich mich auf das Wesentliche beschränken und gezielt mitnehmen, was ich wirklich benötige. Wie gut tut es mir immer wieder zu sehen, dass es zum Leben nur ganz wenig braucht.
In meinem Rucksack habe ich meist Polo Shirts und eine Ersatzhose und Unterwäsche. Dies verstaue ich in einem Stoffbeutel, der mir auf der Reise als Tasche dient, dass ich nicht den gesamten Rucksack in die Dörfer mittragen muss. Weiters habe ich meinen Reisecomputer, ein Notizbuch, Schreiber und meine Reisebibel dabei. Ein Stecker-Adapter ist ganz wichtig, um meine elektronischen Geräte überall laden zu können. Zu meinen Reisedokumenten gehören alle Tickets den Reiseversicherungsnachweis und Impfpass, der in verschiedenen Ländern wegen Gelbfieberimpfnachweis zu den Einreisebestimmungen gehört. Ein Blatt mit meinen wichtigsten Kontakten habe ich auch immer dabei. Das Herzstück in meinem Gepäck ist ein Lendengürtel mit dem Reisepass, Kreditkarten, Fremdwährung und mein Handy mit Ladekabel. Ein kleiner Kulturbeutel und Apotheke mit rehydrierender Lösung und Kohle gegen Durchfall habe ich immer dabei. Das ist das Einzige, was ich kaum benötige, aber gut ist mitzuhaben im Notfall. Denn dort, wo wir arbeiten, sind solche Artikel nicht leicht verfügbar. Hin und wieder habe ich noch Mozartkugeln oder Manner-Schnitten für unsere Mitarbeiter dabei.
Mein Rucksack passt unter den Vordersitz auf den Linienflügen, in die Gepäckablage auf den kleineren Flugzeugen im Land oder auf meinen Beinen im Geländefahrzeug, wenn ich müde bin, um den Kopf abzulegen. Der gesamte Rucksack wiegt meist zwischen 7 und 8 Kilos und hat noch etwas freien Platz, wenn ich ein Moskitonetz oder Daunenjacke nach Nepal mitnehmen muss. Mit wenig Gepäck zu reisen erspart viel Stress weil der Inhalt auf einen Blick überprüfbar ist und auch viel Mühe unnötige Kilos zu schleppen. Ich bin sehr flexibel bei Änderungen des Reiseplans und kann mich den Gegebenheiten sehr einfach anpassen.
Herzlich Willkommen, Laura Weichselbaum – Unsere Neue im Team für Finanzen und Administration! Das ADRA-Team hat Zuwachs bekommen – mit einem herzlichen Willkommen begrüßen wir
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